Flandern liegt ganz im Westen von Belgien und grenzt an Frankreich. Die ländliche Region mit ca. 100m hohen Kuppen ist bekannt für ihre kurzen sehr steilen und engen Hohlwege mit 12-18% Steigung, genannt “Hellinge”, die teilweise zusätzlich mit Kopfstein gepflastert sind. Auch landwirtschaftliche Wege und Dörfer sind teils gepflastert, sog. “Kasseien”. Die Region hat eine lange über 100 jährige Radsporttradition und ist weltweit bekannt für die Veranstaltungen “Flandern-Rundfahrt” oder “Dwars door Vlaanderen”.

Mit acht RCB Freunden haben wir uns am Freitag, 11. April nachmittags in Oudenaarde getroffen und haben eine erste kleine 40km lange Einstiegstour gemacht um die bekannten Anstiege “Oude Kwaremont”, “Paterberg” und “Koppenberg” zu besuchen, an denen eine Woche zuvor noch die Entscheidung der diesjährigen Flandern-Rundfahrt gefallen ist. Diese Rampen haben uns alle ordentlich gefordert und man hat noch mehr Respekt vor der Leistung der Profis bekommen, die diese Passagen am Ende des Rennens mehrfach hintereinander fahren.
Samstags sind wir dann bei ebenfalls bestem Wetter eine große Runde mit 100km und 1500hm quer durch Flandern nach Geraardsbergen mit besagten Kasseien und Hellingen gefahren und haben dort die berühmte “Muur van Geraardsbergen” besucht. Ein steiler Anstieg mitten in der Stadt hoch zur Kapelle, oft Teil von Radrennen und Schauplatz von entscheidenden Zweikämpfen auf dem Rad auf üblem Kopfsteinpflaster und angefeuert von begeisterten Fans.
Unterwegs haben wir viele gleichgesinnte Rennradfahrer und Radclubs getroffen, die ebenfalls das tolle Wetter und die schöne Landschaft genossen haben – man merkt, dass hier das Herz des belgischen Radsports schlägt. Das schließt die belgischen Autofahrer allerdings nicht immer ein…
Sonntag morgens hatte sich das Wetter eingetrübt, der Himmel war grau bedeckt und die Straßen waren nass vom nächtlichen Regen. Vier von uns haben sich auf den Heimweg gemacht, während der Rest noch eine entspannte abschließende Runde mit 65km/600hm südwestlich von Oudenaarde gedreht hat. Zum Ausklang haben wir dann nachmittags gemeinsam mit anderen Radsportfans die Entscheidung des Radrennens Paris-Roubaix in einem Radsport Lokal geschaut.

Wir waren mit dem RCB schon 2018 und 2019 in Flandern, und mussten unseren geplanten Ausflug in 2020 aufgrund von Corona leider absagen. Abschließend lässt sich sagen, dass es sich gelohnt hat den Flandern Besuch dieses Jahr, in 2025, wieder aufzunehmen: die Region ist nur drei Autostunden von Bonn entfernt, verfügt über eine perfekte Fahrrad Infrastruktur, schöne Hotels, gutes Essen und natürlich nicht zu vergessen das leckere belgische Bier!